Zwischenzeit Teil Eins

 

Es ist alles so wie immer:

Wie letztes Jahr.

Noch Innenansichten vom Krankenhaus im Kopf.

Wieder zu Hause.

Durch die Zweige der Birke, Sonnenstrahlen.

Zwiebelgerüche wehen vom griechischen Restaurant herüber.

Laue Frühlingswärme.

Lascher Eierlikör - Kuchen und halbstarker Kaffee.

Und doch atmet weit weg etwas anderes.

Ein Waldecker Gemeindemitglied pflegt die Hecke um den Tisch mit den Bänken für die Touristen.

Es scheint alles so friedlich.

Die Touristen strecken ihre Nasen witternd gegen die Burg.

Touristen, wie unwirklich!

Weil da etwas anderes atmet.

Metallende Träume von einem Großstaat!

Gelb qualmende Biogase!

Zwiebelgerüche!

Der Anlagenpfleger geht.

Wir erheben uns von den Liegen.

Gehen ins Haus.

Bitte weiter träumen lassen!

Wie immer die Unterlagen ordnen.

Wie immer Erstattungsanträge faxen.

Mit Blick auf die kleine Osiris Statue.

Mit Blick auf das Schmuckkreuz.

Wie immer warten auf das Abendessen.

Oh, lasst es wie immer!

Waren wir zu viel im „Wie immer“?

Ich stehe auf, suche einen Ordner.

Alles riecht förmlich nach Normalität.

Doch der Geruch erscheint mit schal.

Ist er noch da?

Der Weltgeist des Friedens??

Oder rechnet sich wieder die Unverfrorenheit der Despoten?

Der Saddams, der Assads, der Idi Amins, der Noriegas, der Frankos, der Pol Pots?

Seit dem 24.02.2022 scheint es so zu sein.

Ich starre auf den PC.

Habe den Abendbrottisch eingedeckt.

Tangerine Dream 265 Zeichen von der Raum 2022!

Warme Basstöne und doch … ist das noch wahr?

Neben mir die alte Abhandlung über die griechischen Kirchenväter von

Kampenhausen.

Elfenbeinturm oder relevant?

Vielleicht doch, wenn eine Kirche sich zum Sprachrohr eines Despoten macht!

Abendessen mit Chilikäse, Gurken, Knolli und einem Glas Halbtrockenem Roten.

Plausch im Bad, Schlafanzug an und das abendliche Fernsehprogramm mit diesen Bildern.

Blut auf den Dachgiebeln.

 

 

Ein blasser Morgen.

Schwertübungen im Garten gegenüber der Burg,

marmorierter Himmel.

Die Hand greift nicht gut…

Mühsames Duschen, -

Frühstück mit Aufbackbrötchen.

Gespräche über verpasste Gelegenheiten.

Dann hektisches Schreiben der Beihilfe Formulare.

Verzetteltes Organisieren von Vertretungsterminen.

265 Zeichen!

Starren auf den Lapp - Top!

Da atmet etwas Stählernes!

Mariupol – Einer spricht von Völkermord.

Parallelen zum I Weltkrieg.

Wiederholung der Geschichte.

Alles wie immer?

Zur Tagesordnung übergehen?

Im Verdrängen waren wir immer gut.

Warten auf die Frau!

Salat nachwürzen.

Was jetzt? Krankheitsbedingt schlafen?

Gibson Les Paul: Projekt Komposition: Gottessuche.

Gefühl der Sehnsucht, stärker als das Schicksal sein zu wollen:

Der Neuralgie, den Stenosen, der Parese, dem Schatten auf dem Gehirn zu trotzen.

Blättern In der Krankenakte.

Angst vor der eigenen Hinfälligkeit.

Angst! – Wie lädiert einem Krieg standhalten? …

Wenn er hierher kommt …!

Stärker als das Schicksal?

Einkaufstüten der Frau verstauen.

Information:

Hungernde und Kranke durch Fahrradkuriere in Charkiw versorgt.

Lunch:

Kotelett, Reste vom Nudelauflauf und Mozzarella - Tomaten Salat!

Ruhen im Sonnenglast.

Misstrauen gegenüber der Macht der Kollegen und Sinnen über die eigene Macht.

Jesus Christus wollte keine Macht für niemanden.

Machtangst und Machtgier sind der Anfang vom Ende.

Tangerine Dream. Probe 6-8.

Warten auf einen Anruf.

Tausende von Menschen warten auf den Zug, der Sie nach Westen bringt.

Kommt Ragnarök?

Starren auf den Lapp- Top.

Doch Anrufen bei der Chefin.

Schleppen an die Gitarre.

Zehrende Müdigkeit …!

Und doch: Gutes Gespräch mit Tochter.

Müdigkeit …

Und wenn man vor lauter Müdigkeit nicht mehr laufen kann?

 

 

Und wieder: Ein blasser Morgen….

Erfreuliches körperliches Erwachen!

Übungen am Schwert vor marmoriertem Himmel,

Kaffee kochen einleiten mit der Ersatzkaffeemaschine,

Obligates Duschen.

Morgentoilette,

Gespräche über Grundsätzliches und Bilanzierendes

beim Frühstück mit Fleischsalat.

Paretik etwas zurückgegangen, …

Stehen auf dem Balkon, ein Gefühl, wie bei den hängenden Gärten,

im Gegenüber nebelt die Burg.

Rechnungen an die Kirchengemeinde fertig gemacht.

Fahrt nach Sachsenhausen.

Pinzette für Schwiegermutter im Altersheim geholt.

Will sich die Haare aus der Nase entfernen.

Schaltschwierigkeiten, während des Greifens nach der Gangschaltung.

Erschöpfung. Nervenflattern.

Und in der Ferne und doch, - bei uns atmet etwas:

Da flattern die Nerven.

Diplomatische Fehler:

Der Bundespräsident darf nicht in die Ukraine.

Die Deutschen sind beleidigt.

Und alle gießen Öl ins Feuer.

Der Scholzomat reiht sich in den Chor der Beleidigten ein.

Der Ex - KGBler reibt sich die Hände.

Oh Himmel! …

Zeitungsmeldung:

Die ev. Kirche verliert als wertorientierende Institution an Bedeutung …

Müdigkeit …

Müdigkeit …!!!

Vangelis: Conquest of Paradise!

Wo ist es? Wollten wir da nicht hin? …

Des Leibes Wohlfühlhimmel:

Es gibt Haxen mit grüner Sauce und Wasser.

Wieder Schmerzen in der rechten Hand.

Streit …

Müdigkeit, …

Frau fährt zu Schwiegermutter ins Altersheim.

Starren auf den PC.

Die Nachrichten strömen ins Auge.

Da atmet noch etwas anderes.

Sie sagen es: Die Breaking News,

Der Atem des Krieges!

PC läuft wieder.

Tangerine Dream Raum.

Die schlimmen Bilder schleichen wieder.

Ablenkung, die Frau ist da,

Sekt auf der Terrasse an der lauen Luft.

Küsterin ist da.

Plötzlich wieder dienstlich.

Immer wieder, dass „Immer wieder!

Nicht aufhören damit!

Weiter machen!

Auch, wenn um uns herum Schrapnellgeschosse fliegen.

Abendessen mit Sekt.

Termingespräche.

Leicht berauscht am PC.

Danach das obligate 20:15 Uhr Fernsehen.

 

02.30 Uhr, Schlaflosigkeit, weil es wieder atmet.

Starren auf den PC.

 

 

Wie immer blasser Morgen, Schwert Übungen, Kaffee vorbereiten, schnelles Duschen, Frühstück mit Toast und Fleischsalat.

Gibson Les Paul:  – Kompositions -Projekt: „Alles ist vorbei“.

Bruder Bernd mit Elke sind da.

Formulare für Sozialamt ausfüllen, wegen Schwiegermutters zukünftigem Aufenthalt im Altersheim.

Parese bedingte Schmerzen.

Keine Zeichen des Fortschrittes.

In der Ukraine Krise kein Fortkommen in Richtung Frieden.

Hackerangriffe auf unsere Windkraftanlagen.

Keine Zeichen über dem schwarzen Meer.

Sie ist scheinbar doch gesunken ….

Essen mit Bernd und Elke in der Pizzeria Toskana.

Besprechung der weiteren Strategie mit den Ämtern bei Hähnchenbrustsalat, Pizza

Toskana und einem trockenem Roten mit Mineralwasser.

Hat der Zar überhaupt eine Strategie? Baut der auf die

 Masse seiner Soldaten?

Besuch bei der Schwiegermutter im Goecke – Stift!

Schieben Queen Mum im Rollstuhl durch den Kurpark.

Schön …

Wie lange ist es noch schön?

Abendessen mit Bernd und Elke bei Rotem und aaler Wurscht.

Früher Bettgang …

Wie lange ist es noch schön?

Alan Parsons: I Robot …

Vielleicht geht es mit uns weiter, da draußen im Weltall?

Denkt daran, wenn`s hier bei uns strahlt, können wir nichts mitnehmen.

Pyramid: Can’t take it with you!

Der Mann auf der Fähre wird befehlen, Dein Gepäck hier zu lassen…

Doch deine Dollars darfst Du ihm geben.

 

 

Mit weit geöffneten Armen den Morgen begrüßen …

Die Hand fühlt sich schon besser an.

Kaffee machen, Brötchen in Backofen, Duschen.

Blick in die Zeitung: Osterhoffnung auf dunklem Horizont.

Der Krieg atmet wieder. Stelle mir Jesus vor dem Stuhle Putins vor.

Die Kreuzigung wiederholt sich hunderttausendfach.

Es ist für mich eher fortlaufender Karfreitag, statt Ostern.

Doch die Osterfeuer werden brennen.

Frühstück mit Roggenbrötchen und Fleischsalat.

Fleischsalat! Was für ein Luxus!

Flüchtlinge können nur davon träumen…

Fahrt nach Sachsenhausen, um die Unterlagen per Einschreiben zu verschicken.

Angabe vom Zeitraum des Witwenstandes vergessen. Mist.

Geht bei denen in der Ukraine überhaupt noch Post?

Wie viele werden auf Nachricht von den Lieben warten?

Und doch blauender sonniger Morgen!

Gutes Gespräch mit der Küsterin bei geschäumten Kaffee über Kirche und Strukturen.

Wir sind unter 50%!

Weiterer Inhalt: Hätte sich Deutschland im Ukraine Konflikt neutral verhalten können?

O-Ton Küsterin: Wir stehen vor der Apokalypse.

Zuhause: Aufenthalt in der Küche beim Reste kochen.

Danach bleierner Schlaf auf der Terrasse.

Starren auf den PC …

Innige Begegnung im Balkonzimmer mit Frau.

Haben die in der Ukraine überhaupt noch Atem für innige Begegnungen?

Tangerine Dream: Raum.

Schwerer Schlaf.

 

OSTERN

Die Osterglocken wecken uns.

Den Morgen in Yoga – Stellung begrüßen.

Fließende Schwert Übungen.

Ausgiebiges Frühstück. Starker Kaffee.

Danach Anbraten der Rouladen für Montag.

Unerwartet dazwischen:

Ein lieber sehr persönlicher Gruß von den Ortskirchenbeiräten.

Ein blondes Huschen. Ein wenig Freude.

Tangerine Dream. Continuum.

Langes Gespräch mit dem Speckswinkler Achim Kaisinger

Seine Analyse: Wir stehen nahe vor dem III. Weltkrieg!

Besuch im Goecke Stift.

Ausgedehnter Spaziergang die Brunnenallee hinauf mit Queen Mum auf dem Rollstuhl.

Thomas, Anja und Family getroffen., dazu noch Kreutzers, Verena und Alfred.

Scherzhafte, nette Kommunikation.

Überall Osterschmuck! Liebevolle Blumenpracht.

Als ob nichts wäre!

Was tut Kirche? Wachen und Beten?

Oder sich nur auf sich selbst besinnen?

Tut sie das eigentlich richtig?

….?

Was ist jetzt angesichts dieser Krise ihre Aufgabe?

Deeskalieren?

Wie sollen, wenn man katholischerseits die letzte Glaubwürdigkeit verspielt hat

und wir evangelischerseits davon in den Abgrund gerissen werden?

Wieder zuhause am PC:

Tangerine Dream: Logos!

Was ist, wenn der Logos uns anstrahlt?

Wenn wir von seinem Licht durchdrungen sind.

Wenn wir der unendlichen Macht des Weltalls, die die Erde, die Planeten, die Milchstraßen, die fernen Galaxien, die schwarzen Löcher umfasst,

gegenüberstehen?

Von ihrem unendlichen Licht durchdrungen sind.

Ändern wir uns dann, werden demütig und friedlich und suchen gemeinsam nach Lösungen?

Ewigkeitswind!

Zum Abendbrot bei Katharina.

Irgendwie schön, dieses sich immer wieder sehen.

Irgendwie schön, dass wir uns immer wieder treffen.

Ich liebe dieses immer!

Wären manche Dinge wie immer.

Die Ukraine wie immer in Frieden,

dass ihre goldenen Ährenfelder wie immer wogen,

statt von Panzern übermalmt zu werden.

 

 

 

CHILLING OUT

Ich habe zu nichts Lust mehr.

Morgentliche Übung heute gelassen.

Nur Haare gewaschen…

Gefrühstückt, harmonisch mit Frau.

Danke Gott dafür.

Weiter am Text geschrieben: Kirche im Wandel der Geschichte.

Bin jetzt bei Charlemagne.

Kinder kommen mit Enkeln und Schoßhund …

Weir laminieren Bilder und stellen Untersetzer her

Idylle!

Wo ist in verbrannten Landschaften noch Idylle?

Führen die Ukrainer für uns jetzt einen Krieg?

Sind da schwere Waffen eine Lösung?

Müssen wir nicht deeskalierten?

Was provozieren wir?

Furcht vor WW III!

Wollen wir frieren und hungern für ein hehres wie zwiespältiges Betroffenheitsideal?

Bei vielen Konflikten, die der Eiszar und seine Leute verursacht haben,

haben wir doch auch weggeschaut.

Nun Ende der Fahnenstange?

Schluss mit lustig!

Ist unser Kanzler ein zögernder, unentschlossener Mensch, so die einen …

oder will er sein Volk bewahren, wohl wissend, dass es ohne diese

wohlständige und warme Blase sich in einen rasenden Mob verwandelt, der den Verzicht nicht kennt?

So wenige andere.

Sind die alle untergangssüchtig?

Ich weiß nichts mehr …

Gerade, weil ich mich Geschichte befasse.

Da gibt es keine letzten Wahrheiten.

Ach übrigens, Marillion komponierte: Eine Stunde bevor es dunkel wird,

bevor das Licht ausgeknipst wird.

H, alter Kumpel im Geiste und Denke, wie prophetisch!

Gedanken an Jacky, meine Tochter

Gedanken an alle, die mir was bedeuten.

Das Chillen hat irgendwann ein Ende, liebes deutsches „Wintermärchen“

oder berauschtes „Winzer und Brauermärchen“.

Ach Deutschland!

Wie liebe ich dich.

Soll jetzt alles den Bach heruntergehen?

Hat es sich ausgechillt?

Es war so schön.

Ein blendend weißer Blitz …

Alles weg …

Verspielt den Frieden nicht!

Verspielt den Frieden nicht!

Träumt nicht am Frieden vorbei!

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