Nyarlathotep (In Erinnerung an H.P. Lovekraft)

Blutende Leiber auf einem Urwaldfeld,
ein qualmendes, entzündetes Steinölfeld,
vergewaltigte Frauen, - ermordet, entstellt,
Kindersoldaten an die Wand gestellt!
Es gibt ein schleichendes Chaos, was langsam quillt
Es ist dämonisch,
es ist fast viehisch
Es lauerte schon bei den alten Göttern und Götzen dieser Welt!
Es ist im gierigen Menschen
und seinen maßlosen Wünschen,
in den gleichgültigen Hirnen von Amerika,
auf den rohen Schlachtbänken von Afrika,
im brutal schlächterhaften Toben der Guerilla,
oder es ist eine blutspritzende Maschinengewehrpartitur,
aufgebaut auf einer blutsaufenden Diktatur,
den wehrlosen Gott als Alibi,
aufgebaut mit Akribie!
Oder es ist Gott zum brutalen Antlitz entstellt,
der seine Gefolgsscharen mit Opfermythen quält,
die sich granatenschwer entzünden
und in ein dunkles Paradies einmünden!
Oder es ist da, roh Gott Mammon verehrend,
sich roh mit Panzern und Stahl bewehrend,
und wieder mal in Ost und West nach Geld schreiend,
Kriege und Konflikte aneinanderreihend,
fast ungeschminkt und ohne jede Pietät,
als löcheriges Feigenblatt fragwürdige Humanität.
Listig kaufend rappelt es in der alten Welt,
mancher vor dem Osten in Lähmung verfällt,
sich viel zu lange zu sicher gefühlt,
im Wohlstandstaumel der westlichen Welt.
Die Furcht ist da, dass auch noch die alte Welt in Armut zerfällt,
Szenarios eines entmenschten, medial verkorksten Mobs sind nur zu real!
Die alte Welt will retten, was zu retten ist, glaubt sie hat keine Wahl,
eine Festung vor dem Fremden muss her,
gastfreundliches Zuwanderungsland zu sein,
gemütlich feiernd und essend beim Wein,
sich freuend über die heinzelmännischen Arbeiterlein,
ist eine nicht mehr gelebte schöne Mär!
Im Geiste wetzt man den Säbel, lädt das Gewehr!
Wir wollen keine Ausländer mehr!!
Die Idee von der Völkerversöhnung, lange her!
Und am Rande steht das es, der blinde Flötenspieler.
Sein Name ist namenloses Grauen.
Sein Gesicht ist fette Habsucht und blinde Gier.
Sein Rachen ist ein dunkler Schacht,
die reißenden Zähne darin Gier und Macht!
Es ruft die Menschheit zur letzten Schlacht!
Der Schlacht gegen sich selbst!
Bis zuletzt sein Instrument im Staub der Gezeiten zerschellt.
Es hat es gegen sich selbst gespielt!
 
Schröck 1983/ Speckswinkel 2007

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