Im Leben stehend (Stehend)

Die Winde der Zeit, sie sind kalt und rau,
sie zerstören oft den selbst eingerichteten Lebensbau.
Innerlich verstört treiben manche durch die Zeiten,
doch ihre inneren Risse würden sie bestreiten.

Ihr Ruf ist: Mehr Sein als Schein,
die Wahrheit ist: Mehr Schein als Sein.
Ihr Sein ist oft ausgesprochen kläglich,
Ihre Gedanken erscheinen bei Licht als schädlich.

Dieses innere Chaos wollen Sie gerne verbergen,
ihren inneren Gerümpelhaufen, ihre Scherben.
Das Verbergen kommt mühsam geistvoll verkleidet,
manchen Menschen das Leben verleidet.

Die Verkleidung ist Spott, bemühte Ironie,
die Leere, den Teufel dahinter erkennt man selten oder nie.
Sarkasmus und Zynismus reichen sich die Hand,
deren Finger zeigen immer auf die anderen, - sehr gewandt.

Im Grunde haben sie keinen Geist,
es ist Verkleidung allermeist.

Ihr Gewand erscheint recht fest gewebt.
Man denkt: da ist einer, der im Leben steht!
Sie können nicht zeigen, wer sie sind,
da steht nicht viel, hinter dem Gewand,
nur ein trauriges Kind.

Schröck, 1983

Joomla templates by a4joomla