Hellas Kreta - Gedichtzyklus 2006 - Den Heroen

An den hellen Gestaden der larissischen Ägäis
saß ein Mann, Gefäß irgendeines fremden Gottes
Tiefes Sehnen in der Brust!
Ach diese unbändige Lust,
das unbegrenzte Sein zu erreichen,
die Hand an des Schicksals Weichen.
Den Traum träumend, den jeder Sternenheischende träumt,
der wild in seiner strebenden und süchtigen Seele schäumt,
leidenschaftliches Tun
und ewiger Ruhm!

Strebend sich daran lange zu erfreuen,
dafür wollt er keine Mühen scheuen.
Die Schicksalswürfel aber waren falsch zu Wurf gebracht,
und die Parzen, ja die! die haben nur gellend gelacht,
 ha! - nur geträumt den Traum von Erhabenheit und Ehr
im Leben zu genießen, geschmiedet von der Waffen Wehr.
Das fressende fette hellenische  Wohlstandsfleisch gleitet vorbei,
die sollt er rechtfertigen, die trunken sind von geschwätziger Seierei.
Er wollt das wirklich tun, aber allein, ganz allein nur zu seiner Ehr und diese
Keinem andern mehr!
Altruismus vorschützend, Heros sein, dem Gemeinwesen und seinen Menschen sowohl zur Ehr als auch zur Wehr.

Doch Hel, Hades, Anubis oder etwa Amun haben den Würfelwurf angenommen.
Und haben dem süchtigen Heros das flackernde Leben genommen.
er wurde von Krankheit getötet, ermordet, in die Ferse getroffen.
Oder war er nur trunken, einfach besoffen?
Die Götterwelt lachte laut und wenig betroffen.
Doch unter den Menschen leben ihre Namen als Mythen fort
Den untergegangenen Göttern erstirbt jedes Lachen und Lästerwort.

KVOSSOS

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