Malia

Vor den Palastruinen in der ägäischen Sonne stehend und harrend den Winden lauschend,
zwischen den großen Vorratsamphoren hört man ihn, wie ein leise tönendes Rauschen:
ja ihn, - den Hauch einer alten Vergangenheit, -
sie ist noch da in jeder geborstenen Treppe, in jedem Säulenansatz,
bergen sie doch einen reichen und archaischen Erzählungsschatz,
und Vergangenheit wird Gegenwart und so zur Ewigkeit.

Wir stehen vor den Ruinen von vergangenen Reichen,
den Gezeiten des Schicksals mussten die Bauten weichen.

Jüngere Völker kamen auf bauchigen schwarzen Galeeren,
und nahmen Wohnung, mussten KRETA erst gar nicht verheeren,
die Geschichte spielt falsch, - mitunter,
und die Minoer? Sie gingen leise unter!

Ewigen Frieden ohne Schwerter wollten sie!
Einträglichen Handel treiben wollten sie!
In Frieden leben und sterben wollten sie!
Ach, Glück auf Dauer schenken die Götter nie!


Ja, die Geschichte spielt nicht fair, - mitunter!
Und das Volk des Minos, es ging unter!

Achaier oder Mykener kamen auf bauchigen Kähnen,
stürzten sich auf die alte Kultur, wie die Hyänen!
Agamemnons Vorfahren,
kamen in hellen Scharen,
In minoischen Palästen, sie sich als Götter wähnen!

Ach, Mykenerkönig, stammend aus dem hohen Norden!
Sie, wie du, bahnten sich ihren Weg mit blutigem Morden.
Keinen Sinn für Schönheit und Kunst, nur für Gold und Macht,
das hat diese schwarzen Krieger zu wahren Ungeheuern gemacht,

die Gier, sich alles nehmen zu können,
was immer die lodernde Flamme der Seele begehrt.

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