Jahwe - Traum

Es ist strahlendes Licht im großen Tempel zu schauen.

Wabernd im Rauch Licht - Kaskaden durch und durch.

Eine Donnerstimme klingt bis zu unseren weiten, blumigen Auen.

Durch die europäischen Gräser schlüpft unbeeindruckt ein Lurch.


Staubtrockene Wüste und steinige Haine

rufen mit hallenden Echos meinen Namen laut,

bin getroffen und so alleine.

Du, - Du bist es der auf mich schaut.
Voll Sehnsucht will ich Dich umfassen,

möchte Deine ferne Nähe nicht mehr lassen.


Dein Wort, als Ahnung von Dir,

lässt mich laut zu Dir rufen

beim zu Dir Eilen auf den heißen granitenen Stufen,

Herr sei ganz bei mir!

So singen sie auch in unseren dunklen Kirchenhallen

nach dem Vaterunser

„Herr erbarme Dich unser“!

Dort sitze ich, ja ich, wieder in unserer Welt

Spießbürger an mir vorüberwallen,

klebend an ihrem Gott, dem Geld!


Dann wieder ein Anderer am Ausgang, bettelnd,

keiner spricht zu ihm ein Wort.

Ja, Herr, dich haben wir aufgebahrt.

Innerlich haben wir Dich vergessen!

Uns zu Göttern gemacht, in der Tat vermessen!

Dich Großen im Geringsten haben wir innerlich verscharrt.


Dort wo es traurig ist, da bist auch Du,

nicht nur dort, wo es blendend strahlt.

Im Herzen der kleinsten Kreatur,

Du, der große Schöpfer malt… .

           Herstelle, 19.06.2002

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