Zarte Blume

 

Schöne filigrane, leicht vergehende Blume:

Viel zu sagen ist zu Deinem Ruhme.

Aber: Es ist nun eben so wie es ist,

wie des Fatums Würfel gefallen ist.

Wir wünschen: „Ach, könnte es doch anders sein

und nicht in so einem trübem Schein.“

Nicht so lieblos und verfahren,

andererseits so eingefahren.

 

Ich habe Dich, Blume, immer schwer verstehen können.

Indolenz, Kommunikationsverweigerung, Starrheit und Borniertheit,

geboren aus Stolz, Wut gepaart mit Hochmut, und Hilflosigkeit,

das Nachvollziehen dieser acht kann ich Dir doch noch so gönnen,

 

aber diese Eigenschaften sind schwer zu erklären und zu ertragen,

für eine libertäre, demokratisch sein wollende Gesellschaft, wie in unseren Tagen.

 

Auch wenn ich die Furcht vor dem, was einem Mensch und Obrigkeit antun kann,

bis in die letzte Wurzel und in die letzte Lebensfaser nachvollziehen kann,

und die volksweisheitliche Meinung wirklich und wahrlich nicht immer maßgeblich ist,

weiß sie, ein nur angst und wutbesessenes Leben einem Menschen zum Gerichte ist.

 

Unserem einfachen Gemeinwesen, wolltest Du  hochhängende, steile Schätze bringen,

denn einen  den, obwohl man ihn bewundert, keiner versteht,der ist nur schwer zu bezwingen.

Vielleicht dachtest Du, in dieser Parallelwelt bin ich unangreifbar, habe Ruh‘.

Aber die Wirklichkeit spielte anders, wie immer, und zwar im Nu!

 

„Sie hat der Gemeinde eine mystische Hochgeistigkeit aufbürden wollen“,

sagte der Gemeindechronist mit leichtem Grollen.

Aber auch einen nur bildungskulturellen Weg hat die Gemeinde nicht haben wollen.

Diese Alarmsignale hätte man bemerken sollen.

 

Ja, die Zugewandtheit zum Menschen birgt Schmerz,

aber alles jenseits dieser Zugewandtheit ist ein schlechter Scherz.

Lindos, 10.10.2016

 

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