Bekenntnis

Über die Weiten der Landschaft die Zeit ihre Patina zieht.

Hier waren sie, die Sachsen, die Engern, die Chatten.

Die Vergangenheit wirft ihre langen, hehren Schatten.

Manchmal bist Du von ihr so gefangen, dass Du zu ihr fliehst.

 

In Zeiten der tiefsten Versenkungen der Seele hörst Du ihren Ton.

Hörst die Melodien ihre alten Weisen über weite Auen schweifen.

Weglaufen vor den kaputten Kakophonien, in Stille und in Ruhe reifen.

Hörst in der Vorstellung die für Dich reine Musik des Vergangenen schon.

 

Höre die Marimba, den Doppelaulos, die Harfe, die Ziegenkopfgeigen.

Schwinge mit im Takt der dumpfen Trommeln und milden Flöten.

Nein, die unbewussten alten Erinnerungen lassen sich nicht töten.

Du lässt Dich fallen in ihren Rhythmus, bewegst Dich mit ihnen im Reigen.

 

 

Und bist du wieder zurück von dieser Reise, wirkt alles so matt, ein Grauen.

Und Du sagst flüsternd zu Dir, ja ich bin ein Vergangenheitskind!

Wenn ich‘s nicht wäre, was wäre ich, Staub im Wind, ein Blatt im Wind?

Denn nur so, nur so, kann ich es ertragen in die Zukunft zu schauen.

 

Für Daniel Kallen

 

 

Waldeck, 07. April 2017

 

Joomla templates by a4joomla