Tiger

Tiger, du brennst hell in den Wäldern der Nacht.

Die Sterne stehen im Blauen, leuchtend und kalt.

Alles ist mystisch gefüllt von Deiner alten Kraft.

Wer setzte früher Deinem Pfeilsprung Halt?

 

Ja diesem alten Bild gilt meine Liebe.

Das Bild des Tigers mit sanft eilender Pranke,

die Luft sich spaltet durch sanft sirrende Hiebe,

seine Pfoten zerteilen glitzernd die helle Wasserschranke.

 

Dunkel zeigt sich der Wald am Horizonte,

dunkel lagert die Nacht verhüllend darüber,

Wolken mit dunklem Dampfgeschüber,

verhüllen, was der Suchende einst erkennen konnte.

 

Wie ein zischender Pfeil von der Sehne geschnellt,

schießt er durch unsere aufgehende Weltendämmerung, -

mondangestrahlt, wie silberne Gewandung,

strahlt aufblitzend sein glattes seidiges Fell.

 

Tiger, dein Name loderte in des Südens Nacht.

Das Geschöpf, von dem der Ergriffene König sagt.

 

 

 

Marburg, Juni 1988 Waldeck, 31.07.2017

 

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